Wer in Bayern Kini sagt, meint meistens nur den einen. Ich nicht. Hier finden Sie eine Auswahl an Versen, die zeigen, welchen ich meine. Insgesamt gibt es bereits über 1.000. Als "königlich-bayerische Reimungen" sind etwa 300 unter dem Titel "Ja schbini, sogd da Kini" auch als Buch im Turmschreiber Verlag (Husum) erschienen (100 durchgehend schwarz-blau gedruckte Seiten mit Illustrationen, 9,00 €).
Beim Kini kimt s'Gmias oiwei frisch
vom Gartn eina aufn Disch,
unda seine Brinznbuam
meng säiwazongne Gäiweruam.
Ja schbini, sogd da Kini.
Da Kini dringd a Hoiwe Bia,
dann zwoa und drei und schließle via.
Dann hockd a se beschwingt aufs Roß.
Bloß des find't a ned hoam ins Schloß.
Ja schbini, sogd da Kini.
Da Kini hod a eigns Schloß.
Des is eahm eigentli vui z'groß.
Do konnst de, 's is zum Horausrauffa,
beim Weg aufs Heisl glatt valauffa.
Ja schbini, sogd da Kini.
Da Kini schbiud mi'm Diener Schach.
Da Diener sogd: „Das i ned lach!
SchaunS', Majestät, jetz setz i glatt
beim Schach mein' eigna Kini matt.“
Ja schbini, sogd da Kini.
Da Kini gründt a Ritterband,
die er ganz schlicht „The Kinis“ nennd.
Er säiwa schbuit ois Trommler mit.
Die Band landt trotzdem keinen Hit.
Ja schbini, sogd da Kini.
Ois erschde ächde Ritterband
setzn d'Kinis glei an Trend.
In voller Rüstung gäds auf Tour,
und des is Heavy Metal pur.
Ja schbini, sogd da Kini.
The Kinis schbuin gern Minnesongs,
weils de am bestn kennan, songs,
Und ham se se amoi vaschbuid,
dann warn de blädn Notn schuid.
Ja schbini, sogd da Kini.
The Kinis schbuin pur Rock'n'Roll,
an scharfn Funk und heißen Soul.
Sie schbuin auf jedm Festival
ois Zugabe „Highway to hell“.
Ja schbini, sogd da Kini.
Da Kini mechd a Rüstung ham.
Da Schmied schwoasd eahm glei oane z'sam.
Da Kini sogd: „De quietscht beim Geh.“
Da Schmied sogd: „Machd nix. Bleibst hoid steh.“
Ja schbini, sogd da Kini.
Beim Kini rengds zum Dachbodn nei.
Da Kini schimbfd: „Ja muas des sei?
Des bassd ma jetzd grod furchtbar schlecht.
A Klimawandl waar hoid recht.“
Ja schbini, sogd da Kini.
Da Kini kimd vom Kriagführn hoam.
Roß und Reiter voia Loam.
D'Kuni schimbfd: „Ois steamvoidreeg!
Reit du nomoi zum Kriagführn weg.“
Ja schbini, sogd da Kini.
„Du deafsd ma fei ned zvui regiern.
Des kunnt zu Stress“, sogd d'Kuni, „führn.
Laß uns wia in oide Zeitn
ganz spontan in Urlaub reitn.“
Ja schbini, sogd da Kini.
Am Kini duad a Stockzahn weh.
Da Zahnarzt sogd: „Des ist ned schee.
Bei Hoheit sitzt de Krone locker.“
Des haut an Kini glatt vom Hocker.
Ja schbini, sogd da Kini.
Da Kini äagad se ned schlechd,
daas eahm sei Bua a Radl mechd.
„Loß ma mei Ruah, du dumma Bua!
Dei Sänfte, sog i, is Sach gnua.“
Ja schbini, sogd da Kini.
Da Kini schimpfd: „Es Brinzn es!
Des is koa Schbuiblods, schbindsn es!
Jetz aba zackzack zsammaramma,
daß' wieda blitzt, mei Foiddakamma!“
Ja schbini, sogd da Kini.
Da Kini frogd, wia mas denn ham.
„Packsd du ned glei die Kettn zsamm!
Du bläda Schloßgeist, du ganz bläda!
De Geisterstund is oa Stund schbäda!“
Ja schbini, sogd da Kini.
Es is Mittnacht. Da Geist fangd o.
Da Kini frogd: „Wos duasdn do?“
„Geisterstunde,Majestät.“
„Sommerzeid is. Wieda zschbäd.“
Ja schbini, sogd da Kini.
Da Schloßgeist geistert umanand.
Do lupft a Windal kurz sei Gwand.
Da Kini lacht: „Haha, i siegs!
Wo i an Osch hob, hosd du nix.“
Ja schbini, sogd da Kini.
Da Kini sogd: „Mei Bio-Schwein
deaf sich solang des Lebens gfrein,
solang bis dass' da Koch herricht
ois kulinarisches Gedicht.
Ja schbini, sogd da Kini.
Zum königlichen Sommafest
keman vui illustre Gäst.
Da Kini sogd: „I los meim Schwein
no heid vom Koch an Hois obschnein.“
Ja schbini, sogd da Kini.
D'Kunisogd: „Naa, meinem Schwein
wead neamad ned an Hois obschnein.
Weg do, Metzga, mit deim Hagge!
De Sau do kenn i scho ois Fagge!“
Ja schbini, sogd da Kini.
Da Kini liesd in seina Zeiddung,
er häd wäidweid vui Bedeiddung
und häd wäidpolitisch Gwichd.
„Sogor“,sogd d'Kuni, „Übagwichd.“
Ja schbini, sogd da Kini.
„S'Voik samma mia“, schreid s'Voik und pläad,
dass a da Kini wirklich head.
„Beherrschds eich säiwa, sog eich i,
dann habds grod gnuag Demokratie.“
Ja schbini, sogd da Kini.
„Schleichde fei, du Papparazzi!“,
sogd da Kini, „wei sunsd patz i
dara soiche, dass'd vagissd,
obsd' Manderl oder Weiberl bisd.“
Ja schbini, sogd da Kini.
Da Kini sogd: „Diogenes,
du sog amoi, ja duad ma des!
An ganzn Tag flaggsd in da Sonna,
beim schlechtn Wetta in da Tonna!“
Ja schbini, sogd da Kini.
Da Kini sogd zum Heidegger:
„Du, moani, host an mordsdrum Begga!
Wos soidn des mit Sein und Zeit?
I sog, wenn's Zeit is, iss soweit.“
Ja schbini, sogd da Kini.
Da Kini sodg zum Knigge: „Freiherr!
Gib ned so o im Doppelreiher,
bloß weilst koa Bürgerlicher bist.
Dei Buach is trotzdem ziemlich guad.“
Ja schbini, sogd da Kini.
Da Kini sodg zum Knigge:„Freiherr!
Du trogsd an schicken Doppelreiher
und kennst an Haufa Konventionen.
Trotzdem konnst mi damitverschonen.“
Ja schbini, sogd da Kini.
Da Kini sogd zum Freiherrn Knigge:
„Du bist heid wieda bsonders schnieke
mit Anzug, mit Krawattn – guat.
Bloß oans passt ned: des is dei Zipfehaubm.“
Ja schbini, sogd da Kini.
Da Kini sogd zum Rilke: "Rainer
Maria, wos bist du fia einer!
A Mensch ko doch ned dauernd dichtn.
Kanndsd ned de Sonnenuhr drobm richtn?“
Ja schbini, sogd da Kini.
Da Kini sogd: „Pablo Picasso,
mei du verstehst wos von Inkasso,
wei fia des bissal Manschgerl-Moin
soadn da mir an Haufa zoin.“
Ja schbini, sogd da Kini.
Da Kini sogd zur Nofretete:
„Wos duasdn so etepetete?
Du gheasd zwar zu de schäfern Hosn,
hosd aba a Himmifahrtsnosn.“
Ja schbini, sogd da Kini.
Da Kino sogd: „Salvador Dali,
wos bisdn du bloß fiara Lalli?
Du moist zwar schon originell,
wosd aba moisd, is ned reell.“
Ja schbini, sogd da Kini.
Da Kini sogd: „Mensch, Mona Lisa,
wos schneidsdn du fia schiache Gfriesa?
Bloß mit am Lächeln auf deim Gsicht
gangst ein in unsa Kunstgeschicht.“
Ja schbini, sogd da Kini.
Da Kini sogd zum Loriot:
„Herr Loriot, du schaugst a so,
ois waarst grod in da Bodwann gleng
und hättst dort drin a Antn gsäng.“
Ja schbini, sogd da Kini.
Da Kini sogd: „Karl Valentin,
du host bloß lauter Un im Sinn.
Weng dir woin meine Rittersleit
nach Grünwoid in die oide Zeit.“
Ja schbini, sogd da Kini.
„Weilst du milliardenweise spendst
und s'Gäid ois Wohltäter verschwendst,
sog i ois Kini dir, Bill Gates,
a ganz a herzlichs Gott vagäit's.“
Ja schbini, sogd da Kini.
Da Kini sogd: „I bin ko aScheich,
bin aba trotzdem furchtbar reich,
weil reich bist, wennsd koa Gäid vadienst
und bloß no an der Börsn gwinnst.“
Ja schbini, sogd da Kini.
Da Kini sogd: „Geheimrat Goethe,
du bringst oan fei in arge Nöte.
Dei Gschreibsl is zum Lesn zvui,
des koana packt, a wenn a wui.“
Ja schbini, sogd da Kini.
Da Kini sogd: „Bei uns dahoam
sogd ma ned Bierschaum, ma sogd Foam.
Wenn der auf meina Hoiwe feid,
dann weri gent fuchsdeifesweid.“
Ja schbini, sogd da Kini.
Da Kini sogd: „Herr Attaché,
die Uniform is fei rechd schee,
und übahaupts bisd schneidigfesch.
Dafia san unsre Brenzn resch.“
Ja schbini, sogd da Kini.
Da Kini sogd zum Rembrandt: „Rembrandt,
wenn i a so schee wia du moin kannt,
daad i bloß lauter Rembrandts moin,
weil d'Leid dafia an Haufa zoin.“
Ja schbini, sogd da Kini.
Da Kini sodg: „ Des wundert me,
wiaso kost des glei Hunderte?“
„Wenn s'Lebn ned gor so deia waar,
dann kriagad i's aa billiga.“
Ja schbini, sogd da Kini.
Da Kini sogd um hoiwedrei:
„Man bring' mir mein' Kaffä herbei!
I brauch jetz sofort Koffein,
sonst moan i denarschd, daß i schbin.“
Ja schbini, sogd da Kini.
Da Kini schickt a SMS
am Denker Aristoteles.
Der findt des überaus patent,
obwoi er sowos gor ned kennt.
Ja schbini, sogd da Kini.
Da Kini sogd um hoiweäife:
„Ach waars da endlich heid scho zwäife!
Dann gabads z'Essn und glei nacha
kannd i mei Mittagsschlafal macha.“
Ja schbini, sogd da Kini.
Da Kini sogd zum Joseph Beuys:
„Sog amoi, Beuys, wos soi des ois?
I bin durchaus a Kunstgenießer,
bloß bei der dein' wear i zumSpießer.“
Ja schbini, sogd da Kini.
Da Kini sogd: „I ois Kini
befass me mit Philosophie.
Mia langd mei Ruah und a Mass Bier,
und los geht’s: I philosophier.“
Ja schbini, sogd da Kini.
D'Kuni sogd: „Du brauchsd ned glaum,
daß d' naus deafst ohne Zipfehaum!
Du gäsd ma unter deiner Krone
auf gor koan Foi im Winter ohne.“
Ja schbini, sogd da Kini.
Da Kini schlupft ins Dienstgwand nei
und macht se desmoi bsonders fei.
Do sogd a: „Kuni, gib ma d'Krone,
weil i regier ned oben ohne.“
Ja schbini, sogd da Kini.
Da Kini sogd: „Wos fiara Jammer!
Des war amoi mei Foitakammer.
Heit iss, schauts her, ma mechds kaam glaum,
a ganz moderner Fitnessraum.“
Ja schbini, sogd da Kini.
Da Kini führt a Reisegruppn
persönlich durch seinn geiln Schuppn.
Oa Zimmer zoagd a eahna ned,
do wo aa ea alloa higeht.
Ja schbini, sogd da Kini.
„Du, Kini, hosd seit Johr und Dog
mit uns, deim Voik, a rechtePlog.
Drum kriagst von uns an kloana Lohn:
an ganz bequema Schaukelthron.“
Ja schbini, sogd da Kini.
„Wenn i do sitz und 's Voik regier
und“, sogd da Kini, „'s Steißbein gschbier,
dann woaß i wirklich, wos i wui:
an königlichen Schaukelthron.“
Ja schbini, sogd da Kini.